MEIN SCHULISCHER/BERUFLICHER WERDEGANG

Studentin für  Modemanagement, Diplomierte Tourismuskauffrau, Floor Supervisor und was ich sonst noch alles so war, beziehungsweise bin. Aufgrund der vielen Fragen, die ich zu meiner Ausbildung bekomme, möchte ich euch heute von meiner bisherigen Laufbahn berichten.

Ab in die Vergangenheit

Begonnen hat alles im zarten Alter von sechs Jahren, im Jahr 1997 mit einer Schultüte. Von meiner langweiligen Volksschule werde ich euch nicht erzählen, da habe ich genau wie ihr alle Lesen & Schreiben gelernt, Rechnen kann ich bis heute nicht.

2001 gings weiter in ein damals noch neuartiges Projekt namens Mittelschule. Ich war ein Testobjekt des Schulversuchs MS Junior High School Carlbergergasse. Neben dem Unterricht auf deutsch, wurde ich auch in 80% der Fächer auf englisch unterrichtet. Allerdings waren immer mindestens zwei oder drei Fächer, in eine Unterrichtseinheit zusammengefasst, sonst wäre ich ja doppelt so viel zur Schule gegangen wie andere Kinder.

2005 – 2010 Der Grundstein für das, was ich heute mache.

Ab 2005 besuchte ich eine höhere berufsbildende Schule mit dem Schwerpunkt „Produktmanagement & Präsentation“. Zurückblickend habe ich da am meisten gelernt, zumindest von meinem jetzigen Standpunkt aus. Beziehungsweise Dinge gelernt, die mir auch jetzt von großem Nutzen sind, Mathe zähle ich da nicht dazu. Ich hatte Fächer wie Medienwerkstatt in dem ich zum Beispiel den Umgang mit Photoshop und Illustrator gelernt habe. Ich konnte damals sogar kleine Flashanimationen programmieren und Prototypen von Produkten am PC erstellen. Leider alles vergessen. Aber immer noch sehr nützlich, sind mir die Kenntnisse in Photoshop usw.

Zusätzlich habe ich wirtschaftliche Fächer wie BWL und Rechnungswesen gehabt, die mir tatsächlich auch immer noch von Nutzen sind. Damals wollte ich nur weg aus der Schule, ich war auch nie besonders gut, immer eher so der dreier Durchschnitt.

Gelernt habe ich insgesamt fünf Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Abgesehen von Englisch, ist von den anderen Sprachen leider nicht mehr so viel übrig, und das obwohl ich in Französisch eigentlich gut war. Aber für den Urlaub reichts!

2010 habe ich  mit einem Durchschnitt von ungefähr zwei maturiert. Wäre Mathe damals ein Pflichtfach gewesen, hätte ich vermutlich keine Matura, das war für mich der absolute Albtraum.

Richtungswechsel

So nun wird es ein paar Mathegenies geben, denen aufgefallen ist, dass ich 2010 schon mit der Schule fertig war, wir jetzt 2016 haben und ich immer noch studiere. Nein, ich bin kein fauler Langzeitstudent, sondern wusste mit 19 Jahren einfach nicht wohin mit mir selbst.

Ich habe dann eine Kolleg für Tourismusmanagement begonnen. Ich wollte immer schon ins Ausland und dachte mir, mit einer Ausbildung in der Hotellerie ist es einfacher ins Ausland zu gehen.

Ich habe diese Trainee-Ausbildung zwar mit ausgezeichnetem Erfolg und dem Titel Dipl. Tourismuskauffrau abgeschlossen und bin auch befähigt ein Hotel zu eröffnen, allerdings wusste ich schon in der zweiten Woche, dass ich das niemals arbeiten werde. Zu viel Arbeit für viel zu wenig Geld. Versteht mich nicht falsch, ich habe kein Problem damit viel zu arbeiten, aber dafür will ich auch etwas. (Charity mach ich mit 50)

Profitiert habe ich inhaltlich nicht besonders viel für meinen jetzigen Beruf, aber menschlich um so mehr. Ich war davor schüchtern, konnte nicht Nein sagen und habe meinen Mund nicht aufgebracht. In den 4 Praxissemestern im Hotel bin ich erwachsen geworden und habe den Umgang mit Menschen gelernt. Meine liebste Abteilung war das Housekeeping, nach dem ich zwei Wochen lang Hotelzimmer geputzt habe, war ich vier Monate lang Floorsupervisor und das war tatsächlich mein liebster Job im Hotel. Mein ganzes Team war philippinischer Herkunft und das sind die liebsten Menschen. Vielleicht liest du das ja zufällig James, oder Margie, oder Esmeraldo.

Ciao Milano

2012 war ich fertig mit dem Kolleg und stand wieder am gleichen Punkt wie 2010. Wohin nur mit mir selbst? Immer noch planlos bin ich kurzerhand nach Mailand gezogen und habe dort bei Hollister gearbeitet (damals wars cool ok).

Der Sommer, den ich in Mailand verbracht habe, war sehr spannend und hat mich näher an „heute“ gebracht. Ich habe mich mit meinen sieben italienischen Wörtern durchgekämpft und gelernt, wie man ganz alleine zurecht kommt.

Da das aber auch nicht das gelbe vom Ei war, habe ich zum Ende des Sommers meine Sachen gepackt und bin spontan wieder zurück nach Österreich gezogen. Ich konnte mir zumindest selbst eingestehen, das es vielleicht nicht unbedingt die beste Idee war, die ich jemals hatte. Bereut habe ich das aber nie!

In Mailand habe ich meine Leidenschaft zur Mode zwar nicht entdeckt, die war schon davor präsent, aber beschlossen das meine Zukunft darin liegt.

Ein chaotisches Jahr

Nach meiner Rückkehr, war irgendwie klar ich muss studieren damit etwas aus mir wird. Ich habe dann mit der Suche nach dem richtigen Studiengang begonnen und bin auf Modemanagement gestoßen. In Österreich gibt es diese Richtung nicht, daher war das näherste „Ausland“ München. Ich habe mich dann für das Wintersemester 2013 beworben und wurde aufgenommen. Das Jahr bis zum Studiumsbeginn habe ich in drei verschiednen Jobs verbracht. Einer davon war das Mädchen für alles im Laden meiner Mama.

Modemanagement

Seit Oktober 2013 studiere ich nun und befinde mich aktuell im sechsten Semester von sieben. Der Studiengang ist genau das Richtige für mich, es ist wirtschaftlich aber auf die Modebranche spezialisiert. Um ehrlich zu sein, ist es jetzt nicht die größte Herausforderung, der Lernaufwand hält sich in Grenzen und es gibt nur wenig heiße Phasen. Es ist also perfekt für jemanden wie mich, der eigentlich nie studieren wollte.  Wenn euch mein Studiengang oder meine Uni generell interessiert, fordert einfach Infomaterial an. Alles zu erläutern wäre jetzt zu viel!

Die ersten zwei Jahre in München habe ich neben meinem Studium bei Porsche Design im Verkauf gearbeitet. Hört sich glamourös an, ist es aber nicht. Klassischer Werkstudentenjob eben, ehrlich gesagt hat mich dieses Unternehmen ( nicht mein Team ) ein bisschen enttäuscht! Letztes Semester, war unser Uni Praxissemester und da ich damals eben schon zwei Jahre bei Porsche gearbeitet habe, wollte ich erst auch mein Praktikum dort machen. Da mir Deutschland eigentlich zu langweilig war und ich ins Ausland wollte, habe ich mich intern für das HQ in Singapur beworben. Es ging alles über Manager und Kontakte, aber falls ich denkt ich hätte jemals auch nur irgendeine Art von Antwort bekommen, liegt ihr falsch. Es ist wirklich traurig, dass ich es dem Unternehmen offensichtlich nicht einmal Wert war, mir eine Absage zukommen zu lassen.

Adios Porsche, hallo Escada. Mein Praktikum habe ich dann bei Escada absolviert. Im Nachhinein betrachtet, war alles gut so wie es gelaufen ist, denn die Planung für Biluca the Label hat bereits vor ungefähr einem Jahr begonnen. Von Singapur aus, wäre es sehr schwierig gewesen dieses Projekt auf die Beine zu stellen. Also danke dir Schicksal!

Als ich bei Porsche gekündigt habe, um ins Praktikum zu gehen, habe ich mir ein Ziel gesetzt. Mein Ziel war es, nach den fünf Monaten bei Escada mit meinem Blog so erfolgreich zu sein, dass ich davon leben kann. Tadaaa ich habe es geschafft, seit Februar bin ich nun Selbstständig und kann viel besser von meinem Blog leben, als damals von meinem Job bei Porsche. Neben dem 40 Stunden Job den Blog so zu pflegen, dass er zu meinem Beruf wird, war hart aber es hat funktioniert. Und auch mit Biluca the Label, ist es während dieser Zeit richtig ernst geworden.

Gegenwart

Nun studiere ich und arbeite fleißig an meinen zwei Babies, dem Blog und dem Label! Ich habe noch nie so viel gearbeitet wie jetzt (Samstag und Sonntag ist für mich aktuell genau gleich, wie Montag oder Dienstag) aber ich war auch noch nie so happy. Um etwas zu erreichen, muss man sich Ziele setzen und wenn man dafür kämpft, erreicht man sie auch. Egal ob beruflich oder privat, man muss nur daran arbeiten.

Ich kann jedem empfehlen sich immer wieder ein Ziel zu setzen, aber lieber Kleinere die auch im Rahmen des Möglichen liegen.

Nun wisst ihr Bescheid, wie ich hier gelandet bin, es hat länger gedauert aber jetzt bin ich mir sicher mit dem, was ich mache. Ich bewundere jeden, der mit 19 weiß, was er von der Zukunft will und ich verstehe jeden der es nicht weiß. Von den Eltern bekommt man meist nur gesagt, du kannst machen was du willst, dir stehen alle Türen offen, aber wie man sich für eine entscheiden soll, sagt einem keiner! Ich denke das einfachste ist, etwas zu probieren und wenn es nicht das Richtige ist zum nächsten zu gehen. Besser man macht drei verschiedene Dinge (wie ich) und findet dann das Richtige für sich selbst, als jahrelang etwas zu machen, mit dem man nicht glücklich ist. Dann fühlt es sich nämlich wie eine Pflicht an und man wird nie gern zur Arbeit gehen.

Ich könnte ewig weiterschreiben aber stoppe jetzt an dieser Stelle und wünsche euch einen schönen Samstag! Falls ihr noch offene Fragen habt, schreibt sie mir gerne in die Kommentare!

love, Christina

 

Mein Shirt findest du hier

KOMMENTARE (4)

  1. Alena

    Danke Christina für den tollen Beitrag und den Einblick in einen weiteren Teil deines Lebens! Ich durchlebe gerade eine ähnliche Situation wie du damals und ich möchte dir einfach weitergeben wie sehr mich deine Geschichte ermutigt. Du bist ein großes Vorbild für mich 🙂

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