INFLUENCER MARKETING AUS SICHT DES BLOGGERS

Wie versprochen gibt es noch einen zweiten Teil zum Thema Influencer Marketing, aber diesmal aus Sicht des Bloggers und Influencers! Im ersten Teil habe ich das Thema eher aus Unternehmenssicht betrachtet, beziehungsweise die Wünsche, Anforderungen und Grenzen erläutert.

Ich merke aber, dass es nicht nur auf Unternehmensseite noch an Aufklärung bedarf, sondern auch auf Seiten der Blogger und Influencer. Sehr viele reichweitenstarke Personen wissen immer noch nicht ganz, wie sie mit Anfragen umgehen sollen und kennen ihren Wert nicht. Daran ist nichts verwerfliches, auch ich kannte lange Zeit meinen Wert nicht, habe einige Fehlentscheidungen getroffen und mich „ausbeuten“ lassen.

Im ersten Schritt sollte man sich überlegen, was man mit seiner Reichweite erreichen möchte! Möchtest du einfach eine Privatperson mit vielen Followern sein, aber damit kein Geld verdienen weil es nicht dein Ziel ist? Das ist ok so und völlig nachvollziehbar, aber dann gehe bitte keine Kooperationen ein, denn so zerstörst du jedem das Geschäft, der den Blog (Instagram) zu seinem Beruf gemacht hat!

Möchtest du durch deine Arbeit als Influencer oder Blogger ein bisschen was dazu verdienen oder gar davon leben? Dann lass dich nicht ausbeuten! Spätestens ab einer Reichweite von 10k kannst du Geld für Werbung (gesponserte Produkte) verlangen! Es ist natürlich nicht immer einfach sich durchzusetzen und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Firmen gerne mal sagen „Wir bezahlen erst ab 50k Follower“. Aber ganz ehrlich, lohnt es sich wirklich für eine Uhr, einen Tee oder zwei  T-shirts sich gratis zu prostituieren? Nein es lohnt sich nicht! Schenk deine Reichweite nicht her, denn wie ich in Teil 1 schon geschrieben habe, Werbung ist NIEMALS umsonst.

Überleg dir bei jeder Anfrage bei der es „leider kein Budget“ gibt, ob du das gesponserte Produkt wirklich brauchst! Und überlege dir auch, ob deine Follower durch diesen Post bereichert werden. Denn am Ende hast du ihnen alles zu verdanken, demnach sollten sie auch mit Respekt behandelt werden und nicht mit gesponserten Produkten zugemüllt werden. In der Regel folgen sie dir ja auch aufgrund deiner Person und nicht aufgrund von gratis Produkten die dir irgendjemand schenken möchte!

Wo wir auch schon beim nächsten Thema wären. Kooperationspartner sollten ganz genau ausgewählt werden, auch wenn es Geld für den Post gibt. An einem gewissen Punkt muss man sich entscheiden, ob man eine reine Werbeplattform sein möchte oder ein echter Mensch mit einer echten Meinung und Persönlichkeit. Tatsächlich existieren beide Beispiele en masse, aber auf Dauer wird man als authentische Persönlichkeit wohl länger am Leben bleiben in dieser Welt. Manchmal fühle ich mich wie so ein Prediger, der immer wieder das gleiche sagt, aber ich werde nie aufgeben, bis es eben alle verstanden haben. Wenn man ernst genommen werden möchte und für seine Arbeit respektiert, dann muss man auch professionell arbeiten. Damit meine ich auch einmal „Nein“ zu sagen. Das mag am Anfang schwer sein (überhaupt wenn eine Bezahlung winkt), aber langfristig gesehen ist es sinnvoll.

Theoretisch aber ist es leicht, einfach bei jeder Anfrage überlegen ob ein Produkt oder eine Kampagne wirklich zu mir passt. Kann ich das zu 100% vertreten? Damit hat man meist schon seine Antwort! Man lernt das natürlich mit der Zeit und merkt es irgendwann selbst, vorallem wenn man dauerhaftes Interesse hat ein professioneller Influencer oder Blogger zu sein. Aber ich selbst wünschte ich hätte schon früher solche Tipps bekommen, das hätte mir einige Fehlentscheidungen erspart!

Also was ist nun das Wichtigste für den Influencer oder Blogger im Bereich des Influencer Marketing?
Erstens: Sei dir ganz sicher bei einer Kooperation, dass sie genau das richtige für dich ist! Wahre dir deine Authentizität!
Zweitens: Lass dich nicht ausbeuten! Möchte dir jemand nichts für deine Arbeit und deine Reichweite bezahlen, dann respektiert er dich offensichtlich nicht. Ausbeuten ist nicht mehr! Influencer Marketing ist mittlerweile ein Business und das wissen Unternehmen, deshalb solltest du das auch nicht vergessen. Keiner schenkt dir etwas aus reiner Nettigkeit, man erhofft/erwartet sich was von dir!

Ebenfalls wichtig ist, professionell zu arbeiten. Das habe ich in Teil 1 leider vergessen zu erwähnen. Dieser Punkt betrifft beide Seiten! Damit meine ich einen höflichen Umgangston, aber auch die ganze Art der Zusammenarbeit. Zwar ist dieses Geschäft sehr schnelllebig, aber Unternehmen müssen lernen, dass man auch als Influencer oder Blogger Vorbereitungszeit für Projekte braucht. Wenn ich heute eine Anfrage bekomme, kann und will ich nicht nächste Woche posten. Denn wie soll auf die Schnelle hochwertiger Content entstehen? Auch wahnsinnig anstrengend sind Anfragen in denen direkt steht „eine Antwort benötige ich bis spätestens bis heute Abend“. Klar ich hab ja nur auf dieses eine Email gewartet und habe auch sonst nichts zu tun. Wie gesagt, das betrifft eher die Unternehmensseite, habe ich aber im ersten Teil leider nicht erwähnt.
Gleiches gilt aber auch für Influencer, Professionalität ist wichtig, wenn man für seine Arbeit bezahlt wird, muss diese auch qualitativ hochwertig sein. Timings und Briefings müssen eingehalten werden.

Was habe ich nun noch für Tipps für angehende Influencer oder Blogger?

Finde deinen eigenen Stil und bleibe dir treu. Kenne deinen Wert und lass dich nicht ausbeuten. Du kennst deine Bildwert nicht? Dafür gibt es Analysentools wie Influencerdb, hier kannst du deinen durchschnittlichen Bildwert sehen. Dieser liegt allerdings meistens unter deinem aktuellen Wert, da er auch Bilder von „früher“ mit einbezieht, die bei geringerer Reichweite natürlich auch weniger Wert waren! Richtwert für den europäischen Raum sind ungefähr 6-8€ pro tausend Follower. Arbeite professionell und wenn du dir bei Etwas nicht sicher bist, frag jemanden der sich auskennt! Oder recherchiere auf Blogs nach Tipps und Ratschlägen!

Wenn jetzt noch Fragen zum Thema Influencer Marketing offen sind, lasst mir gerne einen Kommentar da! Es ist leider sehr schwer innerhalb eines Posts alles zusammen zu fassen was es zu sagen gibt!

Happy Weekend!
Love, Christina

KOMMENTARE (2)

  1. Tina

    Wieder mal ein toller und informativer Blogpost von Dir! Ich liebe Deine Ehrlichkeit die Dinge „beim Namen zu nennen“ – denn auch als nicht Influencer find ich die Infos super-interessant.
    Lg
    Tina

  2. Tatjana

    Huhu Christina, ein echt cooler Blogpost:-) habe auch schon welche zu diesem Thema veröffentlicht…aber es von beiden Perspektiven zu betrachten finde ich super spannend 🙂 denn gerade die Unternehmens-Seite ist für mich oft nicht so Transparent. Hab ein schönes Wochenende:-* Lg Tatjana

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